Historischer Chiemgau

Historische Infos

Historische Infos, Ereignisse nach Datum geordnet

Traunstein500 – 15 vor Christus: Ein reich ausgestattetes keltisches Frauengrab, aufgefunden im Gelände der Gärtnerei an der Wasserburger Straße 2 wird mit der Spät-Latenezeit in Verbindung gebracht.

Chiemgau – Als die Römer um das Jahr 14 n. Chr. In den Raum zwischen Alpen und Donau eindrangen, fanden sie einenschier undurchdringlichen Urwald vor. Dieses Waldgebiet wurde dir römische Provinz Noricum, die vorrückenden Legionen fanden ein dünn besiedeltes Land vor; die keltischen Bewohner zogen größten Teils zuvor hinter die Donau zurück. Mit der Besiedelung des Landes war der erste Feind der Römer „der Wald“. Kaiser Hadrian gründete Juvavum (Salzburg) und baute Römerstraßen nach Augsburg und Kempten. In dem unwirtlichen Noricum entstand ein Straßennetz mit Militärstationen und Siedlungen.

Chiemgau – herschten anfangs die Grafen. Schon 744 kommt in Chieming der Hofeigner Chiemmi vor, der von Karl den Großen zum Gaugrafen ernannt wurde. Seine Nachkommen scheinen diese Würde nicht ausgeübt zu haben. Um 760 erscheint ein Graf Gunther von Ottong im Chiemgau und seine Augsburger Frau Egila als Gründer des Klosters und der Kirche.

Nußdorf – wird 788 erstmals erwähnt, 1120 der erste Edle von Nußdorf „Hartmann I“. Nach knapp 100 Jahren starb das Geschlecht aus. Sie hatten einige Güter, darunter Mögling, Güter in Ruhpolding, Schönramm und die Burg Rabenstein in Kärnten.

Chiemgau/Chiemsee – um 790 erscheint der Hofeigner Chiemmi als Gaugraf vor; 1187 ein Chiemo. Sie geben dem Ort, dem See und dem Gau den Namen.

Traunstein – um 800 n. Christus: wird in der ältesten Salzburger Urkundensammlung eine Siedlung „ad Truon“ (an der Traun) genannt, vermutlich am Traunübergang der Römerstraße Juavum (Salzburg) – Augusta Vindelicorum (Augsburg).

Grabenstätt – Die Otakare von Grabenstätt zählen zu den großen Geschlechtern des Chiemgaus. In der Mainzer Gegend ist ihr Anfang, 754-792 kommt der Name dort auf. Um 890 sind sie im Chiemgau. Bis zum Tod Otakars III. 1178 war Grabenstätt eine Grafschaft. Die Herren von Grabenstätt scheinen noch vor 1200 ausgestorben zu sein.

Hohenstein – Auf dem Schloßberg über Staudach-Egerndach stand vor Jahrhunderten die Burg Hohenstein, die Stammburg der Ritter von Hohenstein, deren Grafschaft bis ins Inntal reichte. Im 9. Jahrhundert wird der erste, Adelbert von Hohenstein genannt, der Urahne dieses Edelgeschlechtes, welches auch die Burg Marquartstein gründete. Um 1256 erlosch dieses Edelgeschlecht mit Engelbert von Hohenstein.

Chiemgau – Der Siedlungsraum zwischen Chiemsee und Hochberg verwaltete zu Beginn des 10. Jahrhunderts ein Graf Reginbert – Hauptvogt des Erzstifts Salzburg.

Chiemgau – 08.06.959; Der Chiemgau kommt an Salzburg; durch die Grafen Hartwich und Warmund mit Genehmigung König Otto I. das ganze Gebiet zwischen Chiemsee und Weißen Traun sowie das Forstgebiet bis zur Salzburger Grenze als Reichslehen an das Erzbistum Salzburg. Dieses Gebiet gehörte damals zur Grafschaft Grabenstätt.

Baumburg – die Uferhänge von Traun und Alz sind seit der Jungsteinzeit bewohnt. 925 als „Poumburc“ erstmals urkundlich erwähnt. Gründung eines wohl kurzlebigen Klosters zu Beginn des 11 Jh.s durch den Chiemgaugrafen Sighard IV. vermutlich an Stelle eines alten Stammsitzes; Kirchenweihe 1023. Um 1107/08 Neugründung als Augustinerchorherrenstift auf Betreiben der Gräfin Adelheid von Sulzbach nach ihrem Tod um 1105, Bestätigung durch Papst Paschalis um 1109. In beherrschender Lage auf der steil abfallenden Unferhöhe vor der Vereinigung der beiden Flüsse gelegen.

Molberting – wurde als einzigster Ort der Gde. Siegsdorf bereits im Jahr 927 als „Nordperhtesdorf“ erwähnt. Um 1300 als „Albrehting“ und 1392 als „Malbrechting“ genannt.

Westerbuchberg – hier stand im 11. – 12. Jahrhundert ein Edelsitz. Die vermutlich aus der Burgkapelle entstandene heutige kleine Kirche enthält kostbare alte Fresken

ChiemgauBis etwa 1200 war bereits eine stattliche Anzahl von Gotteshäusern anzutreffen, von ihren Bauten ist allerdings nichts mehr erhalten. Ihre Größen sind mit deutlich kleineren Abmessungen vorzustellen als heute bekannt, man geht davon aus das größtenteils mit Holzmaterial gebaut wurde.

Irsing – Gegenüber St. Georgen, am anderen Ufer der Traun, liegt Irsing. Dort stand neben dem jetzigen Friedhof die Burg Irsing. Leider ist über die Besitzer fast nichts bekannt. Im Codex Trad. Baumburg kommt 1120 ein Altmann de Orsingen nobilis vir vor, der mit Zustimmung seiner Mutter und zweier Brüder an die Reliquien der hl. Margarethe zu Baumburg eine Wiese auf der anderen Seite des Traunufers nächst dem Berge übergibt. Altmanns Brüder waren Gumbolt von Ursingen und Adolf von Ursingen, die 1135 die Schenkung der Mühle des Conrad von Mögling an Baumburg bestätigen. Derselbe Altmann von Ursingen vermachte dahin ca. 1135 zum Seelenheil seines Bruders einen halben Hof in Irsing. Altmann und Altolf kommen noch ca. 1150 vor. Im Salzburger Urkundenbuch kommen im 1. Band eine Unzahl von Altmann (40) vor, auch einige Altolf. Doch ist es nicht möglich, sie zu identifizieren.

Traunstein – Heiliggeist-Brücke: 1140 erstmals erwähnt als „Hallabrukke“, auch Haller Brücke genannt, da hierüber das salz von Reichenhall (Große Halle) in die Stadt gebracht wurde. Sie hat den Namen wohl, wie der ganze Vorort, von dem damaligen Heiliggeist-Kirchlein (Anstelle eines seit 1580 bestehneden hölzernen, wurde von 1609-1619 ein steinernes Kirchlein erbaut. Es wurde 1959 wegen Baufälligkeit abgerissen und nicht wieder aufgebaut) Es stand Hangwinkelstraße re, befindet sich die Galgenleite. Hier war das Hochgericht von Traunstein bis 1798. Brücke 1891 aus Eisen, 1977 aus Stahlbeton, aber Richtungsänderung.

Grassau – In Grassau bestand ein kleiner Ortsadel, um 1150 werden die Herren von Grazzowe genannt.

Altenmarkt – im Mündungsgebiet von Traun und Alz seit alters her als Straßenknotenpunkt mit zwei Flußübergängen bedeutend. Erstmals 1170 urkundlich erwähnt der Klostermarkt, der ab 1220 „alter Markt“ bezeichnet wurde.

Chiemsee28.01.1215 der Salzburger Erzbischof Eberhard II. erhält vom Pabst Innozenz III. die päpstliche Bewilligung, das Bistum Chiemsee zu errichten.

Traunstein – Am 05.02.1273 war Herzog Heinrich XIII. in Traunstein

Chiemgau1281 wütet mitten im Sommer ein verheerender Schneesturm. Der ganze Sommer noch dazu verregnet. Aufgrund der Missernten brach eine große Hungersnot aus.

Erlstätt – Am 04.07.1282 kommt in Traunstein ein Eberwin von Westerkircher als herzöglicher Richter vor, der „einen Sitz in Erlstätt“ hat – damit wurde Erlstätt Adelssitz.

Chiemsee1292 in Wien stirbt Konrad I., der im Oktober 1279 vom Salzburger Erzbischof Friedrich zum Bischof von Chiemsee ernannt wurde. Seine Leiche wird nach Salzburg überführt und dort wird er am 27. Januar bestattet

Traunstein – Schulwesen in Traunstein; im Spätmittelalter kann man davon ausgehen das die Bürgerjugend die Grundkenntnisse im Schreiben, Lesen und Rechnen gelernt hat.

Eisenärzt – gehörte von Anfang an den bayerischen Herzögen, wie es die Beurkundungen von 1341 und 1355 zeigen, der Bergbau und Hüttenbetrieb war aber wohlhabenden Adeligen überlassen. Der Erzbau in Eisenärzt ist erstmals 1341 überliefert, als am 16. Februar 1341 Kaiser Ludwig der Bayer (Herzog seit 1301, König seit 1314, Kaiser seit 1328, verstorben 1347) dem „Friedrich dem Mauttner zu Puorchavsen“ (Burghausen), seinen Kindern und ihren Erben das „eysenaerztt in dem Schonrayn“ bestätigen ließ. Kaiser Ludwig der Bayer erneuerte damit die Überlassung der Erzgewinnung im Scharam an Friedrich den Mauttner von Burghausen aus dem Jahr 1312 durch die gemeinsam regierenden und mittlerweille verstorbenen Herzöge Heinrich XIV. (+1333), Otto IV. (+1334) und Heinrich XV. (+1339). Die Herzöge durften um 1312 dem reichen Friedrich dem Mautner für geliehene Gelder die Erzgewinnung im Scharam als Pfand überlassen haben. Die Urkunde von 1341 wurde als Lehensbrief bezeichnet.

Baumburg04.02.1342 in der Pfarrkirche wird ein Altar zu Ehren des heiligen Georgius geweiht.

Siegsdorf 1367; Stephan der Saaldorfer verkauft den vierten Teil des Gutes „Eisenberg“ (in der heutigen Gemeinde Siegsdorf) an den Salzburger Domprobst Eberhard.

Kling1395 erstach Heinrich der Ameranger, Richter zu Kling, einen Priester am Altar. Er wurde des Landes verwiesen.

Traunstein – Ostwärts der Hallerbrucke stand mindestens seit 1470 eine kleine hölzerne Kapelle als Andachtsstätte für das benachbarte Siechenhaus. In den Jahren 1609 bis 1614 wurde sie baulich als Spitalkirche (Hl. Geist-Kirche) ernauert. Ihre letzte Renovierung erfolgte 1858. 1957 wurde sie wegen Baufälihkeit abgebrochen

Chieming1479 wird Chieming Hofmark mit niedriger Gerichtsbarkeit, Heinrich Ameranger von Neuamerang war erster Hofmarksherr. 1483 verstarb er und sein Sohn Georg wurde Nachfolger.

Chiemsee31.01.1491 bei einem Großbrand werden Kirche und Kloster Frauenchiemsee größtenteils in Asche gelegt.

Ruhpolding1496 wird in Ruhpolding eine Bruderschaft zu Ehren des heiligen Georg ins Leben gerufen.

Traunstein – im 16. Jhd.; während des Gottesdienstes an Sonn- u. Feiertagen durfte auf dem Schrannenplatz nicht gesprochen werden. Es war verboten, in den Wirtshäusern und Branntweinschenken über die Predigten zu diskutieren.

Traunstein – Der Kreuzgang nach Altötting kommt schon in der Stadtkammerrechnung von 1502 vor. Er wurde alle Jahre Anfang Mai gehalten; das letze mal 1803, weil 1804 alle Kreuzgänge mit Ausnahme derer am St. Markustage und in der Kreuzwoche von der Regierung verboten wurden.

Chiemsee August 1504 „Bayerischer Erbolgekrieg“; die Abtissin Ursula Pfäffinger ließ ihre Fraueninsel mit Palisaden zum Schutz vor feindlichen Übergriffen befestigen. Im Chiemgau wurden mehrere Städte und Märkte durch niederbayerische Truppen besetzt.

Wildenwart, Rimsting10.08.1504: die Pfälzer besetzten im Bayerischen Erbolgekrieg Prien, Rimsting und das Schloss Wildenwart. 17 Tage später eroberten die Gegner das Schloss zurück.

Traunstein – Zur Überwachung der Wälder wurde in Traunstein durch Herzog Wolfgang im Jahre 1509 ein Forstamt errichtet. 1570 wurde es nach Ruhpolding verlegt und durch herzoglich belehnte Förster versehen. Die Forstmeister aus Traunstein waren zugleich Kastner, Mautner und Zollner, sie hatten einen Hilfsbeamten.

Traunstein1510 Hezog Wilhelm IV. bestätigt der Stadt Traunstein Rechte und Freiheiten.

Traunstein25.01.1510 Herzog Wolfgang genehmigt, dass in Traunstein auf der wöchentlichen Schranne das Getreide nur nach dem gestrichenen Maß verkauft sowie statt zwei jetzt vier Jahrmärkte und an jeden Donnerstag in der Fastenzeit Viehmärkte gehalten werden dürfen.

Traunstein – Stadtviertel Traunstein: eingeteilt um 1513, jedem Viertel stadn ein Hauptmann vor. Zum ersten Viertel gehörten die „Obere Zwerchzeil Gassen und Sonnenzeil“ (Schaumburgerstraße und Stadtplatz Nordseite). Zweite Viertel „Undere Zwerchzeil Gassen und Schadseitn“ (Hofgassen, Höllgasse und Stadtplatz Südseite). Drittes Viertel „Auf der Wiesen und Vorberg“ (untere Stadt mit Vorberg und Wiesn) Viertes Viertel „Am Haidt“ (Heid und Empfing)

Traunstein01.02.1519 auf herzoglichen Befehl soll die Stadt Traunstein für zwei Monate 20 Fußknechte bereitstellen zur Eroberung der Stadt Reutlingen. Ersatzweise sind 160 Gulden zu zahlen.

Traunstein – Im Jahre 1580 brannten zehn Häuser am jetzigen Taubenmarkt ab. – 1587 wurde eine Feuerverordnung hergestellt und von da an alle Jahre zweimal Feuerbeschau gehalten.

Heilig-Geist / Traunstein25.01.1587 die Regierung genehmigt den Vertrag der Stadt Traunstein mit den Ordensoberen der Barmherzigen Schwestern, wonach ein Haus in Heilig Geist zum Spital umgebaut wird.

Chiemsee 29.01.1600 eine „Fischmeister-Instruktion“ für den Chiemsee erscheint und regelt die Rechte der Fischereiausübung, den Betrieb der Fischerei, Methoden und Techniken des Fischwerkes, Wasserschutz und Frevelstrafen.

Traunstein1608 wurde der Bäckermeister Johann Schwarzgrebner 14 Tage lang in Ketten in das Haseneck, das ein bürgerliches Gefängnis war, eingesperrt, weil er brennende Scheite in die Holzkammer liegen ließ. Er war von 1604-1624 Bäcker und Besitzer in der mittleren Hofgasse Nr. 107; heue Mittlere Hofgasse 6.

Traunstein 1616 der Traunsteiner Wirt Simon Pelz bezahlte das Vergnügen, sich betrunken während der Sonntagspredigt in einem Schlitten auf dem Stadtplatz herumfahren zu lassen mit Haft und 1 Fl. 34 Kr.

Traunstein1618 wurde der Schmied Adam Arletinger 4 Tage lang bei Wasser und Brot eingesperrt, weil in seinem Hause Feuer auskam und zwei Wiesen abbranten. Der Kuperschmied Johann Herzog 8 Tage lang bei Wasser und Brot in das Haseneck eingesperrt, weil durch seine Fahrlässigkeit eine Feuergefahr entstanden war.

Chieming1621 standen 2 Bauern von Chieming unter dem Verdacht des Roßdiebstahles. Der Scharfrichter folterte sie zweimal peinlich, hat sie in die Leiter gespannt, geschnitten und gebrannt. Als sie trotzdem nichts gestanden, stellte man sie an den Pranger und verwies sie des Landes.

Traunstein1623 wurde auf dem Jacklturm eine neue Feuerglocke aufgehangen. Sie war 19 Pfund schwer.

Chiemgau1628 Hungersnot im Chiemgau, nach schweren Schauern und schlechten Ernten verdarb das Getreide, die Chiemgauer mussten Haferbrot essen, schrieb Äbtissin Magdalena Haidenbucher (1609-1650) in ihr Tagebuch.

Adelholzen23.01.1629 wird von Kurfürst Maximilian I. zum Edelmannsitz erhoben

Chiemsee1633 kommt von München der Befehl, dass das Kloster Frauenchiemsee 180 Gulden Kriegssteuer zu zahlen und drei gerüstete Pferde zu stellen habe.

Chiemgau1635 herschte bis Ende Juli eine große Hitze, die ab dem 2. August von starken Regengüssen und Hagelwetter abgelöst wurde. Das Getreide war dadurch im Chiemgau rar geworden.

Traunstein02.01.1636 wurde der letzte Pesttote der Stadt beerdigt. Seit August 1635 fielen in der Stadt 117 Menschen der Pest zum Opfer.

Traunstein1637 wurden auf dem oberen und unteren Tor Feuerwächter aufgestellt. Es wurde ihnen aufgetragen, bei einer Feuergefahr „Malheur“ zu schreien.

Schnaitsee1640 verlor eines Diebstahls wegen der Schnaitseer Schreiner Simon Grad durch das Halsgericht unter dem Klinger Pflegeverwalter Jakob Dellinger sein Leben.

Traunstein1645 stand eine Dienstmagd von Traunstein vier Stunden an der Schandsäule, weil sie „Tausendsakra“ geflucht hatte. Kurfürst Maximilian hatte 1635 solche Bestrafung für Flucher statt Geldbuße angeordnet.

Traunstein1652 wurde die Dienstmagd des Hintermüllers Simon Kirchsteger, die durch ihre Fahrlässigkeit eine große Feuergefahr verursacht hatte, 24 Stunden in die Geige geschlagen und hernach in derselben und mit einem brennenden Spann in der hand auf dem Stadtplatz herumgeführt.

Traunstein1653 in Traunstein; mußten zwei Zimmerleute, weil sie in einer Küche, wo viel Holz war, Tabak rauchten. Zwei Stunden lang mit einem aus Tabakspfeifen gemachten Kranz auf offener Straße stehen.

Traunstein1660 wurde in Traunstein ein Bauer zwei Tage eingesperrt, der zwei Sonntgae der Kirche ferngeblieben ist. Das Scheibenfahren (Salzscheiben) war während des Gottesdienstes an Sonn- und Feiertagen verboten

Traunstein1666 brannte es im Haus des Keitl-Webers im Vorberg, heute das Haus Scheibenstr. 11

Traunstein1667 wurde in Traunstein ein Dienstknecht 24 Stunden in Eisen geschlagen, der zur Nachtzeit herumschwärmte und die Pferde ohne Futter ließ. Der Schwur „der Teufel soll mich holen“ wurde mit 34 Kr. Bestraft.

Inzell1669 Amalie Schmid von Inzell wurde wegen Hexerei und Umganges mit dem bösen Feind des Landes verwiesen.

Traunstein1671 kam in der Au durch die Fahrlässigkeit einer Wäscherin Feuer aus. Ein großer Teil der Salinengebäude brannte nieder. Damals gelobte die Salinengemeinde einen jährlichen Kreuzgang nach Tettenhausen am Waginger See

Grabenstätt1674 wurden der Wirt Stadler und der Metzger von Grabenstätt wegen Gotteslästerung drei Stunden an die Schandsäule in Traunstein gebunden und bei geringer Kost 60 Stunden eingelocht.

Siegsdorf1676 wurde 13 Bauern der Pf. Siegsdorf mit der Zahlung von je 2 Schilling Pfennigen bestraft, weil sie am Lichtmesstag die Predigt in der Kirche Siegsdorf Vorzeitig verlassen und im Wirtshaus Tabak geraucht hatten.

Traunwalchen1685 auf Anzeige des Prälaten von Baumburg wurden 56 Bauern der Traunwalcher Pfarrei wegen Unterlassung des Opferganges zu Ostern jeder um 34 Kr. Gestraft.

Traunstein – Der erste Kaminkehrer Traunsteins bzw. Hofmark Au war Wilhelm Progino. Er kam aus Niva, einem Ort im Kanton Tessin. Nach 4 ½ Jahren der Lehre kam er um 1690 nach Traunstein-Au. Die Familie Progino hat mehr als 200 Jahre, bis in die zwanziger des 20 Jhd. Das Kaminkehrerhandwerk in Traunstein ausgefüht.

Seebruck16.01.1694 wütet ein Brand und zerstört mehrere Wohnhäuser.

Traunstein10.02.1715 Die offizielle Feier anläßlich der Wiedereingliederung des östlichen Bayerns, das zehn Jahre unter österreichischer Hoheit stand, findet in Traunstein statt.

Haslach – Am 09.06.1718 Nachts kam in einem Bauernhaus in Haslach durch Unvorsichtigkeit Feuer aus. Das ganze Dorf sammt dem Pfarrhof, sowie auch der Dachstuhl der Kirche brannte ab. Die Glocken schmolzen. Johann Philipp, Graf von Lamberg, der damals Pfarrer war, baute den Pfarrhof wieder auf.

Reit im Winkl11.02.1742 Die Bewohner unternehmen eine Wallfahrt nach Maria Klobenstein, weil das Dorf auf die Anrufung Mariens hin beim Durchzug feindlicher Truppen vor „Mord und Raub, Brand uns sonstigen Übeln bewahret“ wurde

Traunstein05.07.1750 schlug der Blitz in einem Stadel außerhalb des Gottesackers ein. Acht Städel brannten ab.

Traunstein – 24.07.1770 schlug der Blitz während des Wetterläutens im Kirchturm St. Oswald ein, tötete den 15 jährigen Bindersohn Johann Wecker, verwundete drei andere Personen, zerschmolz die größte zinnerne Orgelpfeife und beschädigte den Turm.

Traunstein1771 das Traunsteiner Gericht erkannte auf Strafen von 30 Kr. bis 2 fl. für nachstehende Beschimpfungen: Schelm, Nachtrabe, Mauskopf, Schinder, Hundsnase, Sauschweif, Wettermacherin, Hexe, Lump, Schurk, verlogener Kerl, Fletzgoschen, Judenschelm, Hundsbube und Diebskrott“

Baumburg1801 wurden über 9000 gefangene Österreicher auf dem Kirchhof und in der Kirche in Baumburg eingesperrt. Sie machten mit den Kirchenstühlen und Friedhofskreuzen Feuer.

Traunstein05.02.1801 an diesem Tag kommen 2000 französische Soldaten nach Traunstein ins Quartier und stellen unerhörte Forderungen. Sie bleiben trotz der Bitten einer Deputation bei der Generalität in Salzburg bis Ende März.

Traunstein1810 gab es in Traunstein eine Postexpedition, die Witwe Singles die Inhaberin der Posthalterei, die im Stockhammer´schen Bier- und Weinwirthaus (heute Stadtplatz 34) untergebracht.

Traunstein15.03.1812; mit Weisung der kgl. Generalpostdirektion München wird die Straße München-Rosenheim-Traunstein-Salzburg für die reitende und fahrende Post zur Poststraße erhoben.

Knappenfeld – die Bergknappensiedlung ist zwischen 1823 und 1842 besiedelt worden. Die Entstehung geht auf einen Antrag der Bergwerksverwaltung an die oberste Behörde in München aus dem Jahr 1808 zurück. Die in „Herbergsnot“ befindlichen Bergknappen mussten 15 Jahre lang warten, bis mit dem Bau der Bergknappensiedlung auf dem „öden Waldgründen“ in den Salinenforsten „Pechschnait“, unmittelbar neben der ehemaligen Landesgrenze, begonnen wurde.

Grabenstätt – Durch einen Brand 1834 wurde das Grabenstätter Wasserschloss nach 240 Jahren mit den beiden Kirchen und 20 Häusern zerstört. Joseph von Mayrhofen errichtete an Stelle des Schlosses ein schloßartiges Gebäude.

Traunstein1843 kam eine Postverbindung zwischen Traunstein und Berchtesgaden zustande, die über Siegsdorf, Hammer und Inzell führte. Postroute Traunstein-Inzell 4 Poststunden / Inzell-Berchtesgaden 6 ½ Poststunden / Inzell-Unken 5 Poststunden (1 Poststunde 3,707 km)

Marquartstein02.02.1843 ein nächtlicher Brand legt die Burgkirche St. Veit in Schutt und Asche.

Traunstein1853 wird die 61 Zentner wiegende Frauenglocke für die St. Oswald Kirche in Traunstein in Salzburg geweiht. Am 16 Januar. 1853 wird diese feierlich in Traunstein entgegengenommen.

Wonneberg – Am 8. Oktober 1865 war in Traunsteiner Wochenblatt zu lesen, daß am Donnerstagabend ein neuerbautes Bauernanwesen in Hirschau ein Raub der Flammen wurde: „Vieh und Fahrniß ging zu Grunde. Nur die Spritze von Traunstein mit einigen Feuerwehrmännern, denen es gelang, den untern Theil des Hauses zu retten, kam zu Hilfe. Man vermuthet Brandstiftung.“ Dieser Brand erhitzte die Gemüter noch längere Zeit; man warf der Zeitung vor, nicht wahrheitsgemäß berichtet zu haben. Letzten Endes stand fest, daß ein Bauer den Brandstifter ermittelt hatte, auf dessen Angabe hin der Übeltäter arretiert werden konnte. Es wurde jedoch betont, das es das Verdienst des Stationskommandanten war, den Brandstifter zum Geständnis der Tat bewegt zu haben.

Grabenstätt13.07.1862 brannte ganz Grabenstätt ab, 52 Häuser und 23 Nebengebäude wurden ein Raub der Flammen.

Wonneberg – In den Jahren 1866 – 1868 wurden 18 Hochzeiten abgehalten, was sich positive auf die Gemeindekasse auswirkte, denn auch die Ausstellung einer Heiraterlaubnis war nicht umsonst zu haben und füllte die Gemeindekasse.

Traunstein24.01.1878 ab sofort müssen alle auf dem Traunsteiner Markt angebotenen Viktualien auf der städtischen Marktwaage gewogen werden.

Chiemsee1888 ist er wieder einmal zugefroren.

Hochberg24.01.1890 bei einem schweren Schneesturm wird der auf dem Hochberg erbaute Aussichtsturm zerstört.

Waging am See16.01.1891 von Montag bis Donnerstag tief in die Nacht hinein herrschte in der Gegend ein furchtbarer Schneesturm. Der Schnee liegt stellenweise bis zu 1,5 Meter hoch. Von Verkehr war keine Rede mehr. Die Schulen schlossen von selbst, da die Kinder nicht mehr kommen konnten. Erst am 16. konnte man daran denken, dem Verkehre wieder Wege zu bahnen. Die Schneemassenlagen derart, daß 4 Pferde Mühe hatten, den Schneepflug durchzuziehen.

Grabenstätt1892 die Musikkapelle Grabenstätt gibt ihr erstes öffentliches Konzert.

Chiemgau 1893 im Januar wird geschrieben das die Menschen unter einem besonders strengen Winter mit sehr viel Schnee und einer ungewöhnlichen Kälte, in deren Verlauf sogar die Salzach bei Burghausen zugefroren ist.

Traunstein1895 verleiht Prinz Luitpold dem Traunsteiner Juwelier und Goldschmied Sigmund Stöttner als ersten Bürger Traunsteins den königlich-bayerischen Hoftitel und die Befugnis, das königliche Wappen zu führen.

Hochgern 28.01.1906 vom Hochgernhaus findet das erste ‚Rodelrennen statt.

Chiemsee12.02.1907 an diesem Sonntag brechen gleich vier Menschen im Chiemsee ein und ertrinken.

Traunstein – Unter „Fremdenfrequenz“ teilt der Kur- und Verschönerungsverein mit, dass in der Stadt Traunstein ein günstiges Resultat für 1909 zu verzeichnen sei: es waren 1745 Kur- und Sommergäste und 8310 Passanten gezählt worden; 1907 waren es 1535 Kurgäste und 7781 Passanten und 1905 1453 bzw. 5468.

Chiemsee11.02.1914 zum ersten mal fährt ein Auto über den zugefrorenen Chiemsee auf die Fraueninsel und zur Herreninsel; Eugen Schweinberger aus Prien ist der Fahrer.

Chiemgau15.02.1925 Ein Föhnsturm tobt über dem Oberland und dem Chiemgau hinweg. Häuser werden abgedeckt und viele Brände entfacht.

Traunstein – Das Jahr 1940 forderte das erste Opfer unter den Traunsteiner Soldaten. Im Februar 1941 zählte man 26 Gefallene, im Juni 1943 schon 176 Gefallene. Die nach dem Kriegsende erstellte Liste verzeichnet schließlich 523 Namen gefallener und 73 vermisster Traunsteiner Soldaten. Natürlich waren auch das Krankenhaus und die Notlazarette immer stärker mit Schwerkranken und Schwerverwundeten belegt, sodass fast täglich Todesfälle eintraten, und manchmal sechs bis acht Soldaten in einem Massengrab bestattet wurden.

Traunstein1945; Gegen Ende des Krieges kamen die Massen der Flüchtlinge und Evakuierten hinzu, im September 1944 belief sich deren Zahl auf 3443 Personen. Es bedarf keiner allzu großen Fantasie, um sich die chaotische Wohnungs- und Ernährungssituation vorzustellen.

Oberwössen/Traunstein – 1950 findet das Eröffnungsspringen auf der neuen Naturschanze in Oberwössen statt. Ebenso in Traunstein auf der Bürgerwaldschanze.

Reit im Winkl26.01.1950 die in den Nachkriegswirren verschwundene Fahne der Freiwilligen Feuerwehr Reit im Winkl kehrt auf verschlungenen Wegen aus den USA in das Dorf zurück.

Eisenärzt – Im Jahr 1965 wurde das Feriendorf Eisenärzt im Ortsteil Hörgering, der „Stiftung Hilfswerk Berlin“ eröffnet, bestehend aus zuletzt 108 Ferienhäusern. Zu Zeiten des zweigeteilten Deutschlands konnten Berliner Familien mit geringem Einkommen preisgünstig über das Hilfswerk Berlin die Sommerferien dort verbringen. 2017 wurden die Gebäude abgerissen, um dort ein Baugebiet für Wohnbebauung zu schaffen.

Bernhaupten1967 fand man ca. 750 m nordwestlich der Kirche Bernhaupten bei Bauarbeiten an der Autobahn Brandgräber aus der römischen Kaiserzeit. Gefunden wurden Glas und Scherben von römischen Geschirr.

Chiemgau16.01.1992 wird als „Brandnacht“ in die Geschichte bei Polizei und Feuerwehr eingehen. In Traunstein gehen ein LKW sowie ein Lagerhaus und der Reiterhof in Geißing in Flammen auf, in Marwang brennt ein Bauernhof. Der Schaden beträgt über 3 Millionen Mark. Ursache war in allen Fällen Brandstiftung durch einen 21jährigen.

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